Erstarrung: Die Pose und das Altern

Text:

[...] Die Pose vermittelt zwischen Performativität und Expressivität und enthält sowohl Ironie als auch eine "Authentizität" versprechende Körperlichkeit. Sie ist der Inbegriff der Lebendigkeit, indem die Intentionalität hier regelrecht zur Schau gestellt wird.

 

Der Begriff der "Pose" enthält aber zugleich Aspekte der Starrheit. Laut "Oxford English Dictionary" enstammt er einerseits dem anglo-normannischen und alt-französischen "Poser", das eine Positionierung im Raum mit einer "suppositionalen" Annahme vermischt; anderseits geht er auf den post-klassischen lateinischen Begriff "pausare" zurück, der auf das Schlafen, das Beerdigtwerden und das Totsein verweist.

Interessant an der Pose ist somit die Verbindung der Intentionalität mit diesem Moment der Erstarrung, der ebenfalls im Begriff enthalten ist – der Stillstand, die mangelnde Vitalität: "to pose" ist sozusagen "to play dead".

 
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